Juli2009
Vogelsbergwanderung

- Eine 3-Burgen-Wanderung am 19.7.2009 -

		       


Strecke: Zwischen Spessart und Rhön gelegen, führt uns diese historische Wanderung 
mit exzellenten Aussichten und überwiegend Waldschatten über die Stationen Schlüchtern 
- Elm - Burg Brandenstein - Ruine Steckelberg - Burg Schwarzenfels - Mottgers; auf 22 km 
überwinden wir einen Höhenunterschied von 450 m.

Abfahrt, Ausgangspunkt und Rückfahrt: Treffpunkt im Hbf. um 9.10 Uhr, Abfahrt 
um 9.26 Uhr mit der Regionalbahn, Ankunft in Schlüchtern um 10.27 Uhr, Abmarsch 
Schlüchtern/Bahnhof um 10.30 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt zunächst ab Mottgers per 
Bus (19.01 Uhr), ab Schlüchtern um 19.30 Uhr mit RE, Ankunft Hbf. 20.28 Uhr.

Einkehr: Eine kleine Rast bietet sich auf Burg Steckelberg an, also einen 
kleinen Proviant mitnehmen und vor allem ausreichend zu trinken.
Ohne feste Reservierung bieten sich in Schwarzenfels dann gleich drei Möglichkeiten 
an: Burghof (Kaffee und Kuchen), Gaststätte "Zur Burg" und Gasthof "Zur grünen Linde" 
(Mittagessen, Kaffee, Kuchen). In Schwarzenfels haben wir genügend Zeit zur Verfügung, 
als kleines lokales Highlight findet ein Hof- und Grillfest mit diversen Darbietungen 
statt (u.a. ein XXL-Kickerturnier).

Infos: Bitte wegen der Sammeltickets Thomas (Vorbereitungsassistent, Consult GmbH, ) 
oder Bernd  Bescheid geben, ansonsten rechtzeitig im Hbf.
Für Teilnehmer gibt es als Treueprämie eine historische Ansicht von Burg Steckelberg, 
wie sie sich in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts darstellte.


Geistiger Wegbegleiter und "Schirmherr" unserer Tour ist Ulrich von Hutten (1488-1523, 
geboren auf Burg Steckelberg), ein radikaler Intellektueller des 16. Jahrhunderts, 
geprägt von den Ideen des Humanismus (Erasmus von Rotterdam) und der Renaissance, 
zudem Diplomat, Satiriker, Ritter und gefürchteter politischer Schriftsteller in einer 
Person. Als unruhige Gestalt und Widerspruchsgeist verkörpert von Hutten das in der 
deutschen Geschichte eher unterentwickelte Moment des Rebellischen, den Kontrapunkt 
zum Opportunistisch-Unterwürfigen. Verbissen kämpfte er gegen das römisch-katholische 
Papsttum, für die Reformation, gegen Unterdrückung und Knechtung sowie für die politische 
Einheit der deutschen Nation. 
Wie sehr dieser Vulkan den Nerv des Katholizismus traf, verdeutlicht die aufgeregte Depesche, 
die der Päpstliche Nuntius Aleander vom Reichstag in Worms 1521 nach Rom schickte:


	  "Dieser Hutten ist nur eine wenig vermögende Bestie. Die höheren
	  geistlichen Würdenträger Deutschlands zittern vor der Satire dieses
	  Starrkopfs, indessen ein Haufe verschuldeter Edelleute ihn vergöttern.
	  In verschwörerischem Mutwillen gebärdet sich dieser ruchlose Schurke, 		  
	  dieser elende Bösewicht und Mörder, dieser lasterhafte Lump und
 	  arme Schlucker als Staatsverbesserer. Er hat sich eine Änderung der 		 	  
	  gesamten deutschen Verhältnisse vorgenommen und für seine Person 
	  das eitle Ruhmesbild eines Nationalhelden."


			Bild-Zeitung: 	Wir sind Papst
	            Ulrich von Hutten:          Nicht mehr lange


											7/2009               

    "Ich wohne nirgendwo lieber als überall" - "Überall sind meine Vaterländer" (U.v.H.)

	Ein Besuch bei Herrn von Hutten auf Burg Steckelberg, 	
	nebst Inspektion der Burgen Brandenstein und Schwarzenfels


"Die Burg ist nicht gebaut, um schön, sondern um fest zu sein, von Wall und Graben umgeben, 
innen eng, da von Stallungen für Vieh und Herden verbaut. Daneben liegen die dunklen Kammern, 
angefüllt mit Geschütz, Pech, Schwefel und dem üblichen Zubehör der Waffen und Kriegswerkzeuge. 
Überall stinkt es nach Pulver. Dazu kommen die Hunde mit ihrem Dreck: Eine liebliche Angelegenheit, 
wie sich denken läßt, und ein feiner Duft! Reiter kommen und gehen, unter ihnen Räuber, Diebe, 
Banditen; denn für alle steht unser Haus offen, entweder, weil wir nicht danach fragen. Man hört 
das Blöken der Schafe, das Brüllen der Rinder, das Hundegebell, das Rufen der Arbeiter auf dem 
Felde, das Knarren und Rattern von Fuhrwerken und Karren, ja wahrhaftig auch das Heulen der Wölfe, 
da der Wind so nahe ist."

					(Ulrich von Hutten über das Leben auf Burg Steckelberg) 


Bernd 
J2009_06Jahr2009J2009_08Spessartwanderung