November1991
Odenwaldwanderung
Trippeltour am 17.11.1991

Treffpunkt: Großparkplatz vor Michelstadt um 10.30 Uhr (puncto)

Michelstadt - Jagdschloß Eulbach -
Ernsbach - Habermannskreuz - Michelstadt

Verkehrsmöglichkeiten Michelstadt liegt im Zentrum des Odenwaldes und im Schnittpunkt 
zwei bekannter Touristenstraßen, der Ferienstraße Alpen - Ostsee (Bundesstraße 45) und der 
Nibelungenstraße (Bundesstraße 47). Michelstadt ist auch bequem mit der Bahn zu erreichen; 
der Ort liegt an der Strecke Darmstadt - Eberbach/Neckar bzw. Frankfurt/Main - Stuttgart 
(D-Zug-Station). Busverbindung nach Darmstadt, Eberbach, Hanau, Heppenheim, Weinheim, Worms. 

Parkmöglichkeiten Großparkplatz an der Bundesstraße 45/47.
Von hier direkter Fußweg (etwa 200 Meter) in die Innenstadt. 

Wegmarkierungen Gelbes Dreieck bis Jagdschloß Eulbach, weiße Raute bis Ernsbach, 
auf den Kopf gestelltes gelbes T bis Michelstadt.

Tourenlänge Etwa 15 km. 

Wanderzeit Etwa 4½ bis 5 Stunden.

Höhenunterschiede Etwa 350 m. + 1000 für Alpenjodler 

Wanderkarte 1:50000 Odenwald, Blatt Nordwest.

Wissenswertes Vom Großparkplatz an der Bundesstraße 45/47 führt ein direkter Fußweg (etwa 200 Meter) 
in die Altstadt und zum Marktplatz von Michelstadt, der von dem wohl bekanntesten Odenwälder Bauwerk, dem 
Fachwerk-Rathaus beherrscht wird. Kenner bezeichnen das Michelstädter Rathaus auch als den wohl originellsten 
Fachwerkbau Deutschlands. Die offene Halle diente einst zur Abhaltung der Märkte und Gerichtsverhandlungen. 
Das Obergeschoß mit seinen zwei Erkertürmchen ruht auf zwei mächtigen Eichenpfosten. Durch die Neigung zur 
Mitte der Fassade lenken sie den Blick auf die überragende, mit einer hohen Haube gekrönten Giebelspitze, 
die das Rathausglöcklein beherbergt. Das Erbauungsjahr des Rathauses, in gotischen Ziffern an der Nordseite 
des Gebäudes angebracht, besagt, daß es bereits 1484 - also acht Jahre vor der Entdeckung Amerikas - erstellt 
wurde. 
Die hinter dem Rathaus aufragende, gleichaltrige Kirche enthält bedeutsame Grabdenkmäler von der Gotik an. 
Der Marktbrunnen ist eine Stiftung von Graf Georg II. von Erbach-Fürstenau. Das Standbild auf dem Brunnen 
stellt den Erzengel Michael mit der Seelenwaage und den Flammenschwert dar. 
Einen weiteren Zeugen geschichtlicher Vergangenheit findet man, wenn man dem Rathaus gegenüber in die 
Einhardspforte einbiegt: das mächtige Geviert der Kellerei.

Die Michelstädter Kellerei, jene urtümliche Burg, ist übrigens der älteste Teil des Städtchens. Im 
Kellereihof, gesäumt von der mächtigen Zehntscheuer und einem schönen Treppenaufgang finden heute 
Freilichtspiele und Konzerte statt.
In der oberen Pfarrgasse steht das Färberhaus, das am besten erhaltene Patrizierhaus Michelstadts, und 
in der Mauerstraße eine der ältesten (1791 erbauten) Synagogen Deutschlands. Hier lehrte von 1822 bis 1847 
der Rabbiner Sekkel Löw Wormser, bekannt als Bal-Schem (Wundermann) von Michelstadt. Heute befindet sich 
in dem Gebäude ein jüdisches Museum. 
Beachtenswert sind u. a. auch die westlich des Bahnhofs gelegene Einhardsbasilika von 827, das Elfenbein-
museum, das Spielzeugmuseum und das Odenwaldmuseum.
Weitere Informationen über das altehrwürdige Odenwaldstädtchen Michelstadt erhält man im Städtischen 
Verkehrsbüro am Marktplatz, das auch, jeweils Mittwoch um 10 Uhr und nach Vereinbarung, Stadtführungen 
anbietet.
Das an der B 47 (Nibelungenstraße) zwischen Michelstadt um Amorbach gelegene Eulbach wird bereits 819 
urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das kleine Bauerndorf völlig verwüstet und nicht 
wieder aufgebaut. Der letzte regierende Erbacher Graf, Franz I., erweiterte 1802 das im Jahr 1770 in 
der Gemarkung Eulbach im ländlichen Stil erbaute Jägerhaus zum Jagdschloß, das den Erbacher Grafen noch 
heut als Wohnsitz dient. Nach Plänen des Kurmainzischen und Kurpfälzischen Hofgartenbaudirektors 
Friedrich Ludwig von Skell ließ Graf Franz gegenüber dem Jagdschloß einen weitläufigen Park im Stil 
eines englischen Landschaftsgartens anlegen. Im Park befinden sich Rekonstruktionen von zwei ehemalige 
römischen Kastelltoren der Kastelle Eulbach und Würzberg, der Stumpf eines Römerturms, verschiedener 
Votivsteine, Altäre und Grabsteine. Neben dem herrlichen Baumbestand, den verschiedenen Denkmälern, 
den künstlichen Teichen und der Ruine "Eberhardsburg" kann man in dem reichbestückten Wildgehege 
heimische Tiere beobachten.
Eine besondere Attraktion bilden die hier seit 1952 erfolgreich gezüchteten Wisente (Büffel). Der 
Eulbacher Park ist während des ganzen Jahres täglich in der Zeit von 8.30 bis 17 Uhr geöffnet.

Tourenbeschreibung  Ausgehend vom Michelstädter Marktplatz folgen wir zunächst der leicht aufwärts 
führenden Braunstraße biegen dann mit dem Markierungszeichen gelbes Dreieck nach links in den Wingertsweg 
ein und folgen diesem, weiter ansteigend, bis zum Stadtrand. Geradeaus weiter und auf einem Feldweg zum 
Wald. Vorbei an der Georgsbuche zur Emilienhütte und rechts einbiegend auf eine Forststraße, auf der wir 
nach etwa 300 Metern den links des Weges stehenden Henningstein passieren. Etwa 15 Minuten später erreichen 
wir das Forsthaus Silvan und wandern von hier auf dem Forstmeister-Louis-Weg hinüber zur B 47 
(Nibelungenstraße).
Ein kurzes Stück an dieser Straße entlang und zum Eingang des Englischen Gartens. Nach einem eventuellen 
Besuch und/oder einer Einkehr in der Gaststätte Forsthaus (Mittwoch Ruhetag) setzen wir unsere Wanderung 
fort. Auf dem mit einer weißen Raute markierten Wanderweg geht es jetzt auf der anderen Straßenseite und 
am Jagdschloß Eulbach vorbei, zunächst ein Stück des Herweges zurück. Dann auf einem Waldpfad weiter bis 
zum Straßenabzweig Würzberg. Hier knickt unser Weg nach links ab und zieht neben der Straße im Wald entlang.
Nach etwa 500 Metern verlassen wir den Wald, überqueren die Straße und folgen bei der Waldabteilung 
Vogelherdschlag einer Forststraße talwärts bis zum Waldende. Aus dem Wald tretend sehen wir bereits die 
ersten Häuser des kleinen Ortes Ernsbach vor uns liegen. Auf jetzt befestigtem Weg wandern wir am oberen 
Dorfrand entlang. Bei der ersten nach rechts abzweigenden Straße verlassen wir das Wegzeichen weiße Raute 
und folgen dieser Straße abwärts. In die Querstraße biegen wir erneut nach rechts ein und entdecken am 
Laternenmast unser neues Markierungszeichen, das auf den Kopf gestellte, gelbe T. Wir gehen auf der Straße 
hinab zur Ortsmitte von Ernsbach. Unten schwenken wir nach links und wandern rechts haltend an der Gaststätte 
Dorfgemeinschaftshaus und am Kindergarten vorbei aus dem Ort.
Dem zur Bundesstraße 47 (Nibelungenstraße) führenden Sträßchen folgen wir etwa 500 Meter. Dort, wo das 
Sträßchen in eine Linkskurve geht und nach rechts ein Fahrweg in den Wald führt, müssen wir Obacht geben. 
Wir gehen noch ein paar Schritte auf der Straße weiter und entdecken, daß nach rechts ein Trampelpfad in 
den Wald führt. Das ist unser Weg. Er bringt uns, steil ansteigend, hinauf zur Nibelungenstraße 
(Bundesstraße 47), die wir bei der Bushaltestelle Habermannskreuz erreichen.


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